Am frühen Nachmittag beginnt der Sand zu flüstern
und vergnügliche kleine Körner, runde und eckige,
hüpfen schwingend in die freien Tage
#lyrik
Ich stehe einsam am Strand und betrachte die geheimnisvoll wechselnde Oberfläche des Meeres, wie sich das Licht der Gestirne bricht.
Ich schreibe in mein Buch aus Versen.
Deinen Namen.
#lyrik
Dreiköpfige Laternen
stecken ihre Leuchten zusammen
und blinzeln dem Regen im Vorbeigehen den Weg

#lyrik
Wie das traurige Mondkalb am Gletscher schläft; sein apfelgrünes Bett durch schlummernde Balladen weht
#lyrik
Und dann kuschelt der kugelrunde kleine Kiebitz in dem alten Baum, sie fühlen die Endlichkeit an diesem angeschlagenen Herbsttag
#lyrik
Ich trage Blumen durch die Stadt
Leuchtend blaue, rote und alle Farben;
nah zu dir,
unerreichbar
leg sie nieder
#lyrik
Aufbruchsgeister wollen, dass wir dem Leben das Leuchten in unseren Augen schulden.
#lyrik
Zum Beispiel als der junge, unsichere Kranich, der dem Regen sein Gefieder entgegen streckte, empor flog und mit ein paar Selbstzweifeln verschwand
#lyrik
Mitternachtsblau schlummerte der kleine Stern in seinem Sichelmond; wiegend. ✨
Mäandernd webte das Meer 🌙
#lyrik
Die Wälder in mir
wiegen sich im Regen,
stecken ihre Köpfe in einen
Mantel aus Wolken.
Dunkel. Blau.
#lyrik
Wie die alte Fledermaus nach Untergang des Lichts um meine Fenster schwirrt und gespenstisch viel Energie in den noch jungen Abend legt
#lyrik
Zum Beispiel wie wir von Furcht getragen werden aber die kleine Giraffe ihren Kopf in webende Wolken steckt
#lyrik
Gezählt habe ich die Hügel der Stadt nicht, ich bin sie einfach gegangen, hinauf hinab hinauf, mutig sein
#lyrik
Stumm nahm er die alte Kassette aus dem Abspielgerät, suchte den kantigen Fineliner und spulte sein Leben zurück, ganz langsam. Wie das eben so geht wenn man am Ende angekommen ist.
#lyrik
Der kleine Freitag holt seine Freunde
(Alle kommen)
Und geht zum Waldbächlein wo sie Blätterschiffchen das stahlblaue Wasser hinab gleiten lassen
#lyrik
Als der Zaunfink der Magierin von seinen Träumen erzählte,
z.B. wie er tief im Süden eine kleine Bar am Strand betreibt und dort seinen Freunden den Krähen Mixgetränke serviert;
Oder von Liebe
#lyrik
Wie sich der Rauch der sterbenden Zigarette in dem von Tropfen silbern schimmernden Spinnennetz verfängt.
Wie das Leben.
#lyrik
Wie wir manchmal flehentlich darum bitten, aus dem Schoß von Frau Nacht entlassen zu werden und dem irdischen Tag mit schaudernder Freude entgegen taumeln;
Nächte wie Wochen
#lyrik
Jedes Grau wohl jedes Sonnenlicht,
jede Abendnacht;
jeder Sommerduft und jede Blüte;
ein Klangteppich webt und die Nacht,
jede Musik
#lyrik
Wie wir die Monotonie jagen
Und das Flüstern im Wald hören;
Wie wir aus Stunden ein Jahr machen
und Mondschein aus unserem Haar
#lyrik
Dich jeden Morgen
mit einer frisch gebrühten Galaxie wecken
während du unsere Finsternis zurück in die gemeinsamen Schubladen legst
✨🌙
#lyrik
Das alte Treppenhaus flüstert und biegt sich unter der Kälte; Hausgeister wägen die Gesellschaft genau ab. Kälteflirren ✨
#lyrik
Wellen zählen für den Rest des Tages
z.B. Formen groß/klein
und die durchsichtige Farbe zwischen dem Blau
#lyrik
Hier etwas Freitag und dort
der kugeligen Woche noch
ein bisschen Nachtflackern für das
bevorstehende Wochenende.
Auch zum Beispiel Liebe.
#lyrik #wochentage
Die kleine Eule und der kugelrunde Pfannkuchen und wie sie darüber stritten, wer mehr Mut habe und dass man sich lieber mal was trauen sollte dieser Tage. „Gerade sein“ sagte der Pfannkuchen.
„Und keinen Hass“ meinte die Eule. Eigentlich waren sie sich doch einig.
#lyrik
"Geh und gebier funkelnde Sterne" sagte die Nacht zur schweigenden Ferne.
Ruhe und Dunkel sei dein Gesicht.
#lyrik
Und deshalb hielt er ihr die Tür des alten Kombiwagens auf, aus dem sie stieg; ein Stiefel im Regen, der andere noch im Wagen; Sterne bröckelten von der nassen Windschutzscheibe, während Mazzy Star in die kühle Nacht malte. Ein Tropfen lief über seine Wange, sicher war es Regen.
#lyrik
Woke up! Der Morgen versprach Wolken, Wind und Herbstlichkeit;
Die Sonne kommt mit dem Kaffee;
All work and no play makes Jack a dull boy.
Freunde und Frühstück;
Ein Leben.
#lyrik
Lass uns die einsamen Sonntage zusammen verbringen und an grauen Tagen die Freunde des anderen kennen lernen
#lyrik #einsamkeit
10:33 Uhr
Leben schleppt sich
wie auch die Schnecke über den noch nassen Weg
Sonnenstrahlen künden vom Sommer
#lyrik
[…] und dann sah sie sich in seinen Augen, einen kurzen Moment nur, und dachte:
"die eine Hälfte des Lebens hatte ich Liebeskummer
und die andere Hälfte war ich einsam"…
#lyrik
Als er in den Tag hinein blickte, eigentlich blickte er aus seinem Fenster hinaus in den Tag, nachdem Frau Nacht sich langsam anzog um zu verschwinden, da entschied er heute nicht hinaus zu gehen. Oder hinein. Hinein in diesen Tag. Nicht heute! Heute war Schlafanzugtag.
#lyrik
Hier ein bisschen Sonne und Maiwind in den großen Wipfeln, dort schon eine kleine Fliege die den Morgen in Aufruhr hält.
#lyrik
Im flüsternden Herbstwind vergeht das Lächeln der Zeit,
Vertrauen rinnt wie Licht durch müde Finger. Fliehende Stürme.
(reißen an Schatten einst leuchtender Tage – und niemand hält sie fest.)
#lyrik
Bleiern liegen die Wolken, hier und da zuckt Helligkeit hindurch. Das Wetter ist gleichzeitig herbstlich und sommerlich schwül. Der Wind schwingt das Zepter.
John Coltrane durchdringt den dumpfen Morgen mit seinem Tenorsaxophon.
Eine Idylle die keine ist.
#lyrik
Graudunkle Regentropfen und eine Nacht die stumm durch des Mondes Schilfhaar kämmt.
#lyrik
Samstage für Furchtlose und auch der Rabe 🐦⬛ blinzelt schon in die Morgensonne, die noch in den Bäumen wartet
#lyrik
Stürmlich aber sommerlich leuchtet das fliehende Blatt über den Campus, hoch und hinüber, hinaus auf die Straßen; so wie dereinst nur der Wille und ein bisschen Liebe
#lyrik
Ich wünsche mir Sonnenblumen 🌻 und ewige Sommer auf der Suche nach dem Schatten, in dem Gedanken blühen.
#lyrik
Der milchige Himmel hängt tief über den Schindeldächern, und aus dem nahen Lindenhain dringt murmelndes Flirren der letzten Junikäfer in die dämmernde Welt.
Etwas erinnert an vergangenes Laub, an Sehnsucht nach dem Nichtgesagten.
Vielleicht spürt er die Rückkehr des Sommers. Oder seine Abwesenheit.
#lyrik
Er fürchtet die kürzer werdenden Tage und die Melancholie des Lichts, jedes Jahr. Jedes Jahr. Bis eines Tages.
#lyrik
Das Wetter Azur
Das Leben Azur
Die Seelen Azur
Aber wie so ein Blues ständiges Gewittergrollen
In seiner Stimme
In ihrem Herzen
#lyrik
„Ich bin Boheme Baby“
aber wo du dich schlafen legst am Fluss der Geschichte da ahnt nur die Birke und der unendliche Berg
#lyrik
Nach diesen durchaus verrückten Tagen war er hin- und hergerissen zwischen: „Gib ihr noch Raum“ und „Hol dir deine Würde, deine Sachen und bitte sie, deine Fotos zu löschen.“ So saß er im Schimmerdüster und musste sich das erste Mal mit sich selbst beschäftigen.
#lyrik
Perseidenschlummernd drang Möndchen forsch voran,
flüsternd küsste Nebeltau den schweigenden Horizont.
#lyrik
Was für wunderschön-ruhige Stunden, die Luft kalt, der Himmel strahlend und die Sonne hat Frau Nacht heut schon längst vertrieben, bäumt sich gegen das Unvermeidliche auf.
Herbst heißt das Schlitzohr, verweht alles Irdische, macht Liebe kahl, hinterlässt Endlichkeit.
#lyrik
Augen hören den Ruf der Farben
Sonnenlichtmuster berühren die Wand
Rote Tücher segeln und fallen
#lyrik
Und Rot und Gold und Gelb waren die Farben des
Morgens.
Die Nacht trug ihren purpurnen
Samtmantel zum Himmel
Frau Tag als Garderobier
#lyrik
Schwarzer Himmel wacht,
der Mond brennt im Blättermeer,
Schatten flüstern leis,
Nacht verschlingt das letzte Licht.
#moon #mond #lyrik #pictures

Blätter sterben sacht,
kalter Wind trägt ihre Haut,
Mond im Nebel ruht,
Herbst vergisst den letzten Klang.
#lyrik
Verwelkte Schatten,
flüstern im Nebel der Nacht –
Laub deckt alte Schuld,
der Wind trägt kaltes Vergessen.
#lyrik
Verwelkte Schatten,
flüstern im Nebel der Nacht –
Laub deckt alte Schuld,
der Wind trägt kaltes Vergessen.
#lyrik
Was mich heute unglaublich beeindruckt hat ist der Vortrag seiner Todesfuge von Paul Celan, zu hören, zu lesen, zu fühlen. Diese Worte. Für immer.
Der Aufbau erinnert an das musikalische Kompositionsprinzip einer Fuge, in der unterschiedliche Stimmen in Imitationen eines oder mehrerer Themen aufeinander folgen. Wie Dux und Comes in der musikalischen Fuge stehen auch im Gedicht zwei Stimmen einander gegenüber: das „Wir“, der Sprechchor der Opfer, dem „Er“, den Aktionen der Täterfigur. Sie sind in Modifikationen, Variationen und Neuansätzen durchgespielt und so ineinander geschoben und verwoben, dass sich eine „dramatische Struktur“ ergibt „zwischen dem todesmächtigen Meister aus Deutschland und den Juden, die in der Erwartung ihres Todes leben und arbeiten oder musizieren müssen“. Die Konfrontation verschärft sich schrittweise, bis hin zur Vernichtung.

Schwarze Milch der Frühe wir trinken sie abends
wir trinken sie mittags und morgens wir trinken sie nachts
wir trinken und trinken
wir schaufeln ein Grab in den Lüften da liegt man nicht eng
Ein Mann wohnt im Haus der spielt mit den Schlangen der schreibt
der schreibt wenn es dunkelt nach Deutschland
dein goldenes Haar Margarete
er schreibt es und tritt vor das Haus und es blitzen die Sterne
er pfeift seine Rüden herbei
er pfeift seine Juden hervor läßt schaufeln ein Grab in der Erde
er befiehlt uns spielt auf nun zum Tanz
Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts
wir trinken dich morgens und mittags wir trinken dich abends
wir trinken und trinken
Ein Mann wohnt im Haus der spielt mit den Schlangen der schreibt
der schreibt wenn es dunkelt nach Deutschland
dein goldenes Haar Margarete
Dein aschenes Haar Sulamith
wir schaufeln ein Grab in den Lüften da liegt man nicht eng
Er ruft stecht tiefer ins Erdreich ihr einen ihr andern singet und spielt
er greift nach dem Eisen im Gurt er schwingts seine Augen sind blau
stecht tiefer die Spaten ihr einen ihr anderen spielt weiter zum Tanz auf
Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts
wir trinken dich mittags und morgens wir trinken dich abends
wir trinken und trinken
ein Mann wohnt im Haus dein goldenes Haar Margarete
dein aschenes Haar Sulamith er spielt mit den Schlangen
Er ruft spielt süßer den Tod der Tod ist ein Meister aus Deutschland
er ruft streicht dunkler die Geigen dann steigt ihr als Rauch in die Luft
dann habt ihr ein Grab in den Wolken da liegt man nicht eng
Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts
wir trinken dich mittags der Tod ist ein Meister aus Deutschland
wir trinken dich abends und morgens wir trinken und trinken
der Tod ist ein Meister aus Deutschland sein Auge ist blau
er trifft dich mit bleierner Kugel er trifft dich genau
ein Mann wohnt im Haus dein goldenes Haar Margarete
er hetzt seine Rüden auf uns er schenkt uns ein Grab in der Luft
er spielt mit den Schlangen und träumet der Tod ist ein Meister aus
Deutschland
dein goldenes Haar Margarete
dein aschenes Haar Sulamith
© 1952 Deutsche Verlags-Anstalt München
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Aus: Mohn und Gedächtnis. München: Deutsche Verlags-Anstalt, 1952
Audioproduktion: Neske 1958
Vermutlich am 20. April 1970 wählt der Dichter den Freitod in der Seine.
#lyrik #paulcelan #niemalsvergessen
Als dereinst* ein** Müdchen durch das kalte Grau schlummerte(, Vulkanränder erträumte und vom Ende der Welt fiel/viel)
*heute
**ich
#lyrik